30. Juli 2015

Folgende Institutionen wurden mit unten stehender Email informiert:

- Bundeskanzleramt Berlin
- Auswärtiges Amt Berlin
- Deutsche Botschaft Athen
- Deutsches Rotes Kreuz
- Partei "Die Grünen" Zentrale in Berlin
- Ärzte ohne Grenzen
- THW

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Michael Goldhahn und bin in Urlaub auf Kos in Griechenland.
Hier kommen täglich Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern an.
Die Behörden und Hilfsorganisationen sind überlastet.
Ich bleibe bis Samstag und habe beschlossen, der örtlichen Hilfsorganisation Solidarity Kos aktiv zu helfen bei der Essensausgabe und Organisation.
Wir bringen täglich Essen für mehrere Hundert Flüchlinge zum "Captain Elias" nahe der Stadt Kos, in der Region Lambi.
Die Umstände in diesem Lager sind unbeschreiblich.
Der Geruch von Fäkalien umgibt das ganze Lager.
Für etwa 1000 Menschen gibt es zwei Toiletten und vier Wasserschläuche.
Keine Betten, kein elektrisches Licht, das Abwasser fließt auf die Straße.
Die Nahrungsversorgung ist mehr als schlecht.
Die ersten Flüchtlinge sind bereits krank, besonders bei Kindern zeigen sich Mangelerscheinungen.
Medizinische Versorgung gibt es kaum, viele sind verletzt.
Hier sind unter anderem Babys, Kleinkinder und schwangere Frauen.

Die Zustände hier sind seit Wochen bekannt, auch durch deutsche Medien.
Wir sind in Europa, und diese Zustände sind beschämend und menschenunwürdig.
Mir ist bewusst, dass dies eigentlich Aufgabe der griechischen Regierung ist.
Trotzdem bitte ich Sie dringend, hier etwas zu tun.
Wenn Sie in die Kinderaugen sehen könnten.....
Sollten Sie hier nicht zuständig sein bitte ich Sie dringend, die entsprechenden Behörden zu informieren.
Hier ist Hilfe innerhalb Stunden nötig, nicht innerhalb Tagen oder Wochen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Goldhahn